French-Open-Finale

SIEG! Alcaraz gewinnt epischen Krimi gegen Sinner

Tennis
08.06.2025 20:58

Der Weltranglisten-Zweite Carlos Alcaraz hat wie im Vorjahr die French Open gewonnen! Der Spanier besiegte am Sonntag in einem hochklassigen Pariser Endspiel den Südtiroler Jannik Sinner nach 5:29 Stunden mit 4:6, 6:7(4), 6:4, 7:6(3) und 7:6(2).

„Es ist eine Ehre, mich mit dir messen zu dürfen. Du bist für so viele, auch für mich eine Inspiration“, sagte Alcaraz an Sinner gerichtet, nachdem er den Coupe des Mousquetaires von Tennis-Legende Andre Agassi überreicht bekommen hatte. „Es war ein unglaubliches Finale. Danke an alle“, sagte Alcaraz. „Ich werde heute nicht besonders gut schlafen, aber es ist okay“, meinte Sinner enttäuscht. „Du hast diesen Titel verdient, Carlos.“

Die beiden aktuellen Dominatoren haben nun sieben der letzten acht Grand-Slam-Titel unter sich aufgeteilt. Sie schicken sich an, die Nachfolge „der großen Drei“ um die inzwischen zurückgetretenen Roger Federer und Rafael Nadal sowie den noch spielenden Novak Djokovic anzutreten. Es ist der fünfte Grand-Slam-Titel von Alcaraz, weiter verlor er keines seiner Major-Endspiele. Und erstmals drehte er ein Match nach Zweisatz-Rückstand. Für Sinner war es die erste Niederlage auf Grand-Slam-Ebene nach 20 Siegen en suite.

Jannik Sinner
Jannik Sinner(Bild: AFP/JULIEN DE ROSA)

Damit vergab er auch die Chance, in ein paar Wochen in Wimbledon den „unechten“ Grand Slam mit dem Gewinn aller vier der größten Titel hintereinander zu holen. Sinner hatte im Vorjahr die US Open und heuer im Jänner die Australian Open gewonnen. Im Head-to-Head der beiden erhöhte Alcaraz inklusive eines Challengers an Siegen auf 9:4, die jüngsten fünf Duelle der beiden aktuell besten Spieler hat der Iberer für sich entschieden. Sinner besiegte den Rivalen zuletzt im Herbst 2023, er bezog auch seine einzigen drei Niederlagen seit Mitte August des Vorjahres gegen Alcaraz.

Der war als Nummer 2 eingestuft als leichter Favorit in das 13. Duell mit dem topgesetzten Sinner gegangen, obwohl er im Turnier-Verlauf auf dem Weg ins Endspiel vier Sätze abgegeben hatte. Er hatte aber nicht nur im Rom-Finale das letzte Match vor den French Open gegen Sinner gewonnen, sondern davor auch in Monte Carlo den Titel geholt und in Barcelona das Endspiel erreicht. Für Sinner war das größte Sandplatz-Event wegen einer dreimonatigen Doping-Sperre hingegen erst sein heuer insgesamt drittes Turnier nach den Australian Open und Rom.

Carlos Alcaraz
Carlos Alcaraz(Bild: AFP/THIBAUD MORITZ)

20. Titel von Alcaraz auf der Tour
Der Gewinn seines insgesamt 20. Titels auf der Tour war für Alcaraz in einem hochklassigen Schlagabtausch eine Art Husarenstück. Schon im ersten, zwölf Minuten dauernden Game des längsten French-Open-Endspiels der Geschichte schenkten sich die zwei Protagonisten rein gar nichts. Mehrere Breakbälle blieben da wie dort ungenutzt, ehe Alcaraz einen zur 3:2-Führung nutzte. Sinner aber glich sofort aus und nahm dem Iberer zum 6:4 und Satz-Gewinn ein weiteres Mal dessen Service ab. Nicht nur der Vorsprung, sondern auch seine Statistik gab Sinner nun gute Siegchancen.

Der in seinen bisherigen drei Major-Finale ebenso noch unbesiegte Italiener legte gleich nach, bei einer 3:0-Führung im zweiten Durchgang hatte er fünf Games en suite gemacht. Sinner hatte bis dahin und auch zum 5:2 in diesem Satz taktisch immer eine gute Antwort auf die Versuche von Alcaraz. Der kam durch ein Break zum 4:5 in diesen zweiten Satz zurück, das Tiebreak musste entscheiden. Der emotionalere Alcaraz wurde vom Publikum auch mehr angefeuert, während Sinner kaum Emotionen zeigte, doch kühlen Kopf bewahrte und mit 2:0 in Sätzen in Führung ging.

Jannik Sinner
Jannik Sinner(Bild: AFP/THIBAUD MORITZ)

Muster und Tagger auf den Rängen
Auf den Rängen fieberte viel Prominenz beim auf sehr hohem Niveau gespielten Endspiel mit. US-Schauspiellegende Dustin Hoffman war wie beim Frauen-Finale wieder da, vor allem aber tummelten sich viele Tennis-Größen am Court Philippe-Chatrier. Der Steirer Thomas Muster, dessen Paris-Triumph sich am Mittwoch zum 30. Mal jährt, saß neben Martina Navratilova. Andre Agassi, Stefan Edberg, Michael Chang und Stan Smith waren wie Juniorinnen-Titelträgerin Lilli Tagger ebenso anwesend. Die Osttirolerin kam mit Francesca Schiavone, in deren Akademie in Varese sie trainiert.

Alcaraz und Sinner eröffneten den dritten Satz mit Break und Rebreak, dann aber schaffte Alcaraz mit mehr Einsatz und Präzision seiner starken Vorhand die Wende. Der 22-Jährige ging 4:1 und 5:2 in Front und steckte auch ein Rebreak Sinners zum 4:5 weg. Unter dem Jubel seiner zahlreichen Anhänger konterte der heuer nun vierfache Turnier-Sieger postwendend und nahm Sinner eben den ersten Satz im Turnier-Verlauf ab. Alcaraz hat eine bessere Bilanz in Fünfsatz-Partien, auch deswegen war Sinner um ein Ende dieser Auseinandersetzung in vier Sätzen bemüht.

Und es fehlte darauf auch nicht viel. Bei beiderseits begeisterndem Spiel gelang Sinner mit einem Break zum 4:3 die vermeintliche Vorentscheidung, bei 5:3 ließ er aber als Rückschläger drei Matchbälle aus. Alcaraz schlug mit den Fans im Rücken zum 5:5 zurück, hatte nach einem 0:2-Rückstand auch im Tiebreak das Momentum. Ein Break von Alcaraz zum 1:0 schien die Vorentscheidung zu sein, doch Sinner breakte zum 5:5 zurück, es ging ins Match-Tiebreak. Da gab Alcaraz klar den Ton an. Er kassiert für diesen Triumph 2,55 Millionen Euro Preisgeld, Finalist Sinner erhält 1,275 Millionen.

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