An einziger Radarfalle
Mann immer wieder geblitzt: 28.000 Euro Strafe
Ein Mann ist in Italien innerhalb von sechs Monaten laut eigenen Angaben 100 Mal von ein und demselben Radargerät geblitzt worden. Jetzt setzt sich der Italiener dafür ein, dass der Blitzer an eine andere Stelle gestellt wird – und er muss 28.000 Euro Strafe zahlen.
Der Italiener Andrea Ferretto fuhr in Norditalien regelmäßig auf seinem Arbeitsweg an einem Radargerät vorbei. „Ich bin sechs Monate lang zweimal täglich dort vorbeigefahren, morgens hin und abends zurück“, sagte er dem Nachrichtenportal IlNazionale. Er habe viel zu spät bemerkt, dass dort ein Radargerät aufgestellt war, erzählte Ferretto, der in dieser Zeit vorübergehend für eine Sicherheitsfirma im Supermarkt gearbeitet hatte.
Blitzer hinter Hecke versteckt
Und der 40-Jährige bemängelte: „Der Blitzer steht praktisch in einer Halbkurve und ist hinter einer drei Meter hohen Hecke versteckt.“ Ferretto meinte, er habe nie bemerkt, in die Radarfalle getappt zu sein. „Es kann passieren, dass man in sechs Monaten drei, vier Strafen bekommt – auch ich mache Fehler“, gab er zu. „Aber man kann mir nicht erzählen, dass ich täglich geblitzt wurde und 100 Strafen in sechs Monaten kassiert habe.“
Ferretto bezweifelt, dass die Strafen rechtmäßig seien. Denn laut einem Urteil des italienischen Kassationsgerichtshofs müssen Radargeräte gut sichtbar platziert und vorher angekündigt werden. Das sei hier nicht der Fall gewesen. Er fordert nun, dass das Gerät woanders hingestellt wird. „Mein Ziel ist es, andere zu warnen. Ich möchte nicht, dass anderen das Gleiche passiert wie mir“, meinte der Italiener.
Italiener hofft auf Verständnis der Behörden
Geblitzt wurde der Italiener schon im Jahr 2021, die Strafzettel flatterten dann 2022 und 2023 ins Haus. Er sei viel unterwegs gewesen und die Briefe oft erst verspätet gefunden, meinte Ferretto. Außerdem legte er einige davon zunächst zur Seite, bis er dann irgendwann Post von der Provinzverwaltung erhielt. Die schickte ihm ein Dokument mit allen Verstößen und einer Strafe von 28.000 Euro.
Ferrettos Anwalt kann ihm nicht mehr helfen: Rechtlich sei es zu spät für die Einsprüche. Ferretto verdient im Monat 1100 Euro. „Jetzt müssen wir schauen, wie wir anfangen können zu zahlen“, sagte er. Er hofft, dass die Behörden Verständnis haben und die Strafe reduzieren.
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